• Gold lässt sich mittlerweile durchaus künstlich herstellen. Gleiches gilt für Silber und Diamanten. Doch was bedeuten die Edelmetalle und Edelsteine aus dem Labor für ihre natürlichen Gegenstücke?

    BildGold und Silber: Moderne Alchimisten arbeiten mit Teilchenbeschleunigern und Kernreaktoren
    Über Jahrhunderte hinweg versuchten Alchimisten vergeblich, Gold künstlich herzustellen. Dass ihre Experimente zum Scheitern verurteilt waren, ist aus moderner wissenschaftlicher Sicht eindeutig. Immerhin sind für die Synthese von Gold wahrhaft kosmische Kräfte von Nöten – Sternen-Kollisionen oder Supernova-Explosionen, um genau zu sein. Dennoch ist es Wissenschaftlern heute möglich, Gold bis zu einem gewissen Rahmen künstlich herzustellen. Für die sogenannte Goldsynthese sind allerdings Teilchenbeschleuniger oder Kernreaktoren notwendig – ein gewaltiger Aufwand, der in keinem Verhältnis zum Wert des erzeugten Goldes steht. Dass künstlich erzeugtes Gold dem echten Schatz aus den Minen in einigen Jahrzehnten den Rang ablaufen könnte, ist daher extrem unwahrscheinlich. Das gilt umso stärker für Silber, denn dieses fällt bei der Kernspaltung in so geringen Mengen an, dass eine wirtschaftliche Synthese schlicht nicht vorstellbar ist.

    Labordiamanten: Für die Industrie unverzichtbar, für die Schmuckbranche irrelevant
    Bei Diamanten allerdings sieht die Sache ein wenig anders aus, meint Marko Mähner, Geschäftsführer der GranValora in Limburg. Immerhin sind diese im Verhältnis zu ihrer Größe sehr wertvoll. Tatsächlich gibt es auch eine ganze Reihe von Unternehmen und Start-ups, die sich der künstlichen Herstellung von Diamanten verschrieben haben. Im Labor gelang es bereits in den 1950er Jahren Diamanten zu synthetisieren.

    Heute ist es möglich, Diamanten mit einem Durchmesser von mehreren Zentimetern zu züchten. Diese entstehen aus Grafit, der über mehrere Wochen hinweg einem extrem hohen Druck ausgesetzt wird, oder sukzessive über Gasreaktionen. Gedacht sind die Labordiamanten allerdings weder für Anleger noch für die Schmuckbranche, sondern für die Industrie, wo sie für Schneidewerkzeuge unterschiedlichster Art dringend benötigt werden.

    Die meisten künstlich hergestellten Diamanten wollen übrigens gar nicht mit den Schätzen aus den Tiefen der Erde konkurrieren. Sie unterscheiden sich so sehr von der Lichtbrechung „echter“ Diamanten, dass sie als Schmuckstücke auch gar nicht geeignet wären. Diese Unterschiede in der Lichtbrechung nutzt die Diamantindustrie für Maschinen, die Labordiamanten zweifelsfrei von natürlichen unterscheiden können. Als Wertanlage sind und bleiben synthetisch hergestellte Diamanten daher denkbar ungeeignet. Die Marktpreise können sie nicht unter Druck setzen.

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    auf Werben online publiziert am 15. April 2021 in der Rubrik Presse - News
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